Aluminiumverpackungen: Gut oder Böse?
Aluminiumverpackungen sind besser als ihr Ruf und bieten gerade für Kosmetikprodukte viele Pluspunkte. Welche das genau sind, wollen wir euch folgen erläutern:
Aluminiumverpackungen und die Vorurteile
Viele Verbraucher stehen Aluminiumverpackungen skeptisch gegenüber und sind sich unsicher, ob sie das Verpackungsmaterial nun gut oder schlecht finden sollen. Vielleicht geht es dir auch so? Ein Grund für diese allgemeine Verunsicherung ist, dass viele widersprüchliche Informationen über das Packmittel im Umlauf sind.Einige befürchten beispielsweise, dass das Aluminium auf den Inhalt übergehen und somit das ursprünglich hochwertige Naturprodukt belasten könnte. Einige setzen Aluminiumblech auch mit den sehr bedenklichen Aluminiumsalzen, die in Deodrants oder Sonnencreme eingesetzt werden können, fälschlicher Weise gleich. Andere wiederum haben Bedenken, dass Aluminiumverpackungen besonders umweltschädlich sein könnten. Die meisten negativen Vorurteile basieren jedoch überwiegend auf Unwissenheit, denn tatsächlich sind Aluminiumtuben deutlich besser als ihr Ruf.
Die Aufgaben von Verpackungsmaterialien
Um zu verstehen, warum Kosmetikhersteller eine bestimmte Verpackungsform wählen, solltest du zunächst wissen, was ein Packmittel im Idealfall alles leisten muss. Denn speziell im Kosmetikbereich sind die Anforderungen vielschichtig und es spielen viele Faktoren eine Rolle. Ein gutes Packmittel sollte…
- Den Inhalt vor Verunreinigung, Licht und Sauerstoff schützen.
- Eine funktionale, benutzerfreundliche Handhabung aufweisen.
- Alle erforderlichen Verbraucherinformationen beinhalten.
- Möglichst umweltfreundlich produziert und recycelbar sein.
- Ein optimales Lager- und Transportverhalten aufweisen.
- Eine lange Haltbarkeit des Inhaltes gewährleisten
- Den Inhalt in seiner Funktion und seinem Duft stabil halten.
- Die Umwelt nicht belasten.
- Gesundheitlich absolut unbedenklich sein.
- Optisch ansprechend sein.
Zu den drei gängigsten Packstoffen zählen Aluminium, Glas sowie Kunststoff. Im Kosmetikbereich kommen sie hauptsächlich in Form von Tuben, Tiegeln, Flakons oder Dosen zum Einsatz. Klar ist, dass es kein Packmittel gibt, dass alle Kriterien zur hundertprozentigen Zufriedenheit aller erfüllt. Jedes Material hat seine Vor- und Nachteile, sodass es am Ende reine Abwägungssache und natürlich auch eine Frage der Prioritäten ist, für welches Verpackungsmaterial man sich entscheidet.
Die wichtigsten Vorteile in der Übersicht:
- Der Inhalt lässt sich licht- und luftgeschützt aufbewahren und gewährleistet somit eine lange Haltbarkeit des Inhaltes.
- Durch die lichtundurchlässige Verpackung bleiben wertvolle (oftmals lichtempfindliche) Wirkstoffe erhalten.
- Durch die Luftverdrängung des formbaren Materials bleiben die Produkteigenschaften wesentlich beständiger.
- Es bietet eine wasserdampf- und fettdichte Metallbarriere, die im Vergleich zu vielen anderen Verpackungsformen beständiger gegen Mikroorganismen ist.
- Die Verpackung verfügt über ein geringes Gewicht, was einen kostengünstigeren und auch co2 freundlicheren Transport zur Folge hat.
- Mit einer entsprechenden Beschichtung hat der Inhalt keinerlei Kontakt zum Aluminium. Somit bleibt die optimale Produktqualität gewahrt und die Verpackung ist gesundheitlich absolut unbedenklich. Hinzu kommt, dass das Aluminium in Verpackungen nicht mit den stark in der Kritik stehenden Aluminiumsalzen vergleichbar ist, die in manchen Pflege- und Deoprodukten enthalten sind.
- Es ist weniger zerbrechlich und lässt sich somit problemlos transportieren und lagern.
Aluminiumverpackungen und die Umwelt
Tatsache ist: Wie für nahezu jedes andere adäquate Verpackungsmittel, werden auch für die Herstellung von Aluminiumtuben große Mengen Rohstoffe und Energie benötigt. Auf der anderen Seite lässt sich Aluminium ohne Qualitätsverlust beliebig oft einschmelzen und somit sehr gut wiederverwerten. Ein Großteil des deutschen Aluminiums wird daher aus recyceltem Aluminium erzeugt. Die Recyclingeffizienz ist bei Aluminium ausgesprochen hoch, da im Vergleich zum ursprünglichen Herstellungsprozess für den Recyclingvorgang nur noch lediglich fünf Prozent der Energie benötigt wird.Bei Kunststoffverpackungen sieht das deutlich anders aus. Zwar wird ein Großteil davon ebenfalls recycelt. Allerdings bedeutet “Recycling” in diesem Fall nicht, dass es auch tatsächlich wiederverwertet wird, sondern, dass über die Hälfte davon „energetisch verwertet“, sprich verbrannt wird. Darüber hinaus wird Kunststoff aus Erdöl hergestellt und benötigt – wenn es auf pflanzlicher Basis ist – viel Anbaufläche. Im Gegensatz zu Aluminium können sich in Kunststoffverpackungen zudem Bakterien schneller vermehren. Dadurch ist das Produkt weniger lange haltbar, was wiederum im Widerspruch zum Nachhaltigkeitsgedanken steht.Was ebenfalls für eine Aluminiumtube als Verpackungsform spricht ist, dass – im Vergleich zum Glas beispielsweise – geringere Gewicht, was sich unter anderem günstig auf die co2 Emission beim Transport auswirkt. Mal abgesehen davon, dass Glas natürlich auch schneller zerbrechen kann und im Kosmetikbereich nie recyceltes Glas verwendet wird.
Fazit
Aluminiumverpackungen bieten viele Vorteile, die gerade im Naturkosmetikbereich von großem Nutzen sind. Durch entsprechende Beschichtungen sind sie außerdem gesundheitlich absolut unbedenklich. Nachteil: Für die Aluminiumproduktion werden wertvolle Rohstoffe und natürlich Energie benötigt. Auch, wenn die Ökobilanz aufgrund der hohen Recyclingeffizienz und der längeren Haltbarkeit der Produkte längst nicht so schlecht ist, wie der eine oder andere vielleicht denkt.